Samstag, 5. April 2008

Goodbye Jessie

Dieses Wochenende haben wir für meine Mitbewohnerin Jessie, die nächste Woche zurück in die USA geht, eine Abschiedsparty geschmissen. Unsere Wohnung ist für Partys sehr gut geeignet, wie sich schon an Silvester gezeigt hat. Da sie aber so groß ist, müssen auch viele Gäste kommen. Das haben wir aber ganz gut hinbekommen. Die Musiksituation war wie auch schon an Silvester leider nicht die idealste - DJs gibt es eben nicht ohne Grund. Wir hätten auch einen benötigt, um die vielen unterschiedlichen Musikgeschmäcker irgendwie zu bedienen. Dennoch wurde am Ende getanzt! Ich war sehr froh, dass am nächsten Tag unsere beiden Putzfrauen kamen!
Eine neue Mitbewohnerin haben wir auch schon, sie heißt Verena und - wie soll es auch anders ein - arbeitet auch für die GTZ, wie Tina seit neustem auch! Welcome Verena!
Auch wollte ich keinem unserem vor kurzem eingezogenen Haustier vorenthalten: seit ca. 3 Wochen ist auch Schildi ein Teil unserer WG. Sie ist eine kleine Wüstenschildkröte und weiblich, wie wir vorgestern endlich herausgefunden haben. Gundula hat sie zum Geburtstag geschenkt bekommen, wollte sie aber ungerne behalten, jetzt wohnt sie bei uns ;)


meine beiden Mitbewohnerinnen Jessie und Tina


Schildi

Pferde und Pyramiden

Ein bei Touristen sehr beliebtes Event ist das Pferde- oder Kamelreiten bei den Pyramiden. Diese Aktivität war auch schon mehrmals angedacht mit einem meiner Besucher/innen, jedoch ist die Fahrt zu den Pyramiden immer sehr Zeit intensiv, so dass es letztendlich nie dazu gekommen ist. Letztes Wochenende Freitag, der Tag an dem das geringste Verkehrsaufkommen herrscht, war es dann so weit. Tina's Schwester, die zu Besuch war, wollte unbedingt reiten gehen und ich habe mich dann der Aktion angeschlossen. Da ich ja noch nie auf nem Pferd sass, wurde der Ausflug dann zu einem kleinen Abenteuer. Denn als mein Pferd, angetrieben von den Schnalzlauten und der Peitsche unseres Guides anfing zu galoppieren, dachte ich, ich muss sterben! Da ich absolut nicht in der Lage war, das Pferd zu lenken, und auch keine Ahnung hatte, wie man überhaupt richtig sitzt, fand ich es gar nicht leicht und hatte ehrlich gesagt auch etwas schiss. Trotzdem war es ein sehr netter Ausflug und es ist auch immer ein tolles Erlebnis, diese beeindruckenden Pyramiden aus der Nähe zu sehen. Das nächste Mal werde ich vielleicht einfach mal ein Kamel testen!

Samstag, 29. März 2008

Highlights der letzten Monate

Die Gründe, warum man in drei Monaten nur ein Mal seinen Blog nicht updated, müssen schon gute Gründe sein. Ich habe gute vor allem viele!

"Abgehalten" vom Schreiben wurde ich beispielsweise durch meine Besucher, die meine volle Aufmerksamkeit genossen haben. Darüber hinaus war ich natürlich mit meinen Besuchern auch immer unterwegs, damit sie außer Kairo auch noch andere Sachen von Ägypten kennen lernen können.

Die Highlitghts der letzten Monate werde ich also nun zum Besten geben:

Abiye war über Silvester in Kairo - das wir in meiner großen Wohnung auch gut gefeiert haben!

Wir waren zunächst in Alexandria, wo wir Fischrestaurant "fish market" an der Corniche lecker Fisch g in dem bekanntenegessen haben. Leider hat sich dabei eine Fischgräte in Abiye's Hals festgesteckt, die dann auch noch per OP entfernt werden musste. Es ist alles gut gegangen, so dass Abiye ohne Gräte in Hals ins neue Jahr feiern konnte!

Ein kleiner Ausflug in die westliche Wüste mit Tina und Michael hat den Aufenthalt von Abiye noch abgerundet! Wir sind durch die schwarze und weiße Wüste gefahren und haben uns außerdem die Oase Abu Minqar angeschaut, wo Tina, meine Mitbewohnerin, ein Wassermanagementprojekt des Desert Development Centers der American University in Cairo leitet.




altägyptischen Sehenswürdigkeiten erkundgt, wDirekt im Anschluss hat mich Lisa besucht. Sie hat dieas sie allerdings ohne mich machen musste (drei Mal Pyramiden besuchen ist wirklich ausreichend!). Aber auch wir haben einen kleinen Ausflug in Wüste gemacht mit Martin und Samy, der aus Bahariyya (Oase in der westliche Wüste) kommt!




Rechtzeitig zu meinem Geburtstag kam Frank, der insgesamt für fast 6 Wochen bei mir war und nach unserem gemeinsamen Urlaub einen Sprachkurs gemacht hat! Über meinen Geburtstag haben wir eine kleine Reise auf die Sinai-Halbinsel unternommen. Wir haben waren in Dahab und haben dort unsere an der Uni erworbenen Tauchscheine zum ersten Mal im offenen Meer getestet.
Es hat alles super geklappt und riesigen Spaß gemacht! Die Unterwasserwelt am Golf von Aqaba ist wirklich großartig. Mein persönliches Highlight war der Boottrip zu einem Tauchspot, den wir uns gegönnt haben. Dahab ist sehr beschaulich. Der Strip hat mich allerdings an eine Disneyland-Anlage erinnert, insgesamt schon sehr touristisch. Es war aber trotzdem total nett.

An meinem Geburtstag haben wir einen Ausflug zum Katharinenkloster gemacht und haben den Gebel Musa (Mosesberg) bestiegen. Man glaubt es kaum, aber es hat geschneit und es war schweinekalt! Nachdem wir am Vortag noch im Bikini am Meer gelegen haben, war der Temperaturunterschied ein kleiner Schock!

Zum Abschluss der Reise haben wir uns noch ein paar Tage in einem Resort in Sharm El Sheikh gegönnt, was wirklich entspannend war. Jedoch mussten wir feststellen, dass wir Resorts eher nicht mögen und dort auch so schnell nicht mehr unseren Urlaub verbringen wollen. Sharm haben wir uns auch angeschaut und im Gegensatz zu allen Ägyptern, die diesen Ort als einen der schönsten in Ägypten beschreiben, fanden wir es dort eher schrecklich! Dennoch interessant, das buten Treiben von Arabern, Russen, Deutschen und Italienern. Aber um Sharm herum gibt es ein paar Naturparks, die wirklich sehenswert sind.

Im Februar haben wir dann Kairo erkundet und z. B. die "Müllstadt" in Manshiet Nasser oder die Totenstadt besucht. Auch haben wir kleine Ausflüge unternommen wie nach Alexandria oder ins Fayoum.














Da ich die Wüste so gerne mag, bin ich an Gundulas (meine Arbeitskollegin und Freundin) Geburtstag Anfang März mit ihr und Martin wieder in die westliche Wüste gefahren. Dieses Mal sind wir von Bahariyya offroad zur Oase Farafra (durch die schwarze und weiße Wüste). Von Farafra sind wir quer durch die Wüste zur Oase Dakhla gefahren, neben die Siwa die schönste Oase, wie ich finde. Dummerweise habe ich mir irgendwelche bösen Bakterien eingefangen, die dafür gesorgt haben, dass es mir gar nicht gut ging - hatte ziemlich bösen Durchfall und Fieber. Daher konnte ich den Trip leider nicht in vollen Zügen genießen, aber die Landschaft war dennoch traumhaft!















Mitte März kam mich Anja in Kairo besuchen. Das Wetter ist in der Zwischenzeit schon deutlich wärmer geworden und so haben wir mit noch ein paar anderen Freunden zunächst ein paar Tage am Meer verbracht. Der nächstegelegen Ort am Roten Meer von Kairo ist Ain Sukhna, wo man nach ca. 2 Stunden Fahrtzeit ist. Dort haben wir dann ein paar Tage relaxed und Sonne getankt! Auch viele Ägypter gönnen sich mal eine kleine Auszeit am Meer. Interessant war zu beobachten, dass nicht nur Frauen, die ja nicht unverschleiert ins Wasser gehen (insofern sie religiös sind), sondern auch Männer ihre Kleidung anlassen. Wie ich mittlerweile herausgefunden habe, ist der Badeort auch deshalb so beliebt, weil es im Wasser nur langsam tiefer wird und man weit ins Meer hineinlaufen kann - für alle Nichtschwimmer natürlich von großem Vorteil!

Zurück in Kairo haben wird das islamische Viertel erkundet und waren danach natürlich auf dem Souk Khan el-Khalili shoppen ;) Das geht dort eigentlich ganz gut, ist nur total anstrengend, weil alle einem alles zu möglichst hohen Preisen verkaufen wollen. Wer keinen Spaß am handeln hat, wird dort also gnadenlos ausgenommen!


Da es irgendwie jeden Tag wärmer wurde, haben wir nur noch entspannte Sachen unternommen: Felukka-Fahrt auf dem Nil, chillen im Sequoia (sehr nettes Restaurant auf Zamalek) oder auf meiner Terrasse.




Nun bin ich mal wieder ohne Besuch und komme daher endlich mal wieder dazu, meinen Blog upzudaten! Leider neigt sich meine Zeit in Ägypten nun auch schon dem Ende zu, so dass ich mich in den noch verbleibenden Wochen anstrengen muss, um noch all die Sachen im Blog loszuwerden, die es zu erzählen gibt! In diesem Sinne, bis bald, m3asa el-salama oder boiboi, wie die Kairener sagen!

Freitag, 18. Januar 2008

Siwa

Einer der schönsten Plätze Ägyptens soll die Oase Siwa sein. Ich habe zwar nicht alle, aber doch schon viele Orte in Ägypten gesehen und kann auf jeden Fall bestätigen, dass Siwa ein besonderer Ort ist und irgendwie etwas magisches an sich hat (besonders wenn ich jetzt rückblickend daran denke).
Siwa liegt ungefähr 500 km westlich von Kairo unweit von der Grenze zu Libyen. Es gibt zwei Möglichkeiten die Oase zu erreichen: über die Alexandria Desert Road zur Mittelmeerküste, an der man dann an El Alamein vorbei bis nach Marsa Matruh fährt und dann in die Wüste abbiegt und die letzten paar Hundert Kilometer durch die Wüste bis nach Siwa fährt. Dies war unser ca. 8-stündiger Hinweg. Die zweite Möglichkeit haben wir dann auf dem Rückweg ausprobiert: mehrere Stunden teilweise geteerte Straße, meist aber eher Schotterstraße oder Sand bis zur Oase Bahariyya (südwestlich von Kairo) und von dort über eine "normale Strasse" bis nach Kairo.















Gereist sind Frank und ich mit Khaled und Ashraf, zwei Beduinen aus Bahariyya, die ich von einer Freundin empfohlen bekommen habe. Die beiden haben uns in Kairo mit Khaled's rotem Toyota abgeholt und uns eine wirklich tolle Reise nach Siwa und Bahariyya bereitet!
In Siwa kamen wir aufgrund sehr starkem Regen und Hagel an der Küste, bei dem wir nur langsam voran kamen, leider erst nach Sonnenuntergang an. Die erste Nacht haben wir in einer kleinen und hübschen Dream Lodge in Siwa verbracht. Gleich am ersten Abend konnten wir auch schon die tolle Erfahrung machen, in einer heißen natürlichen Quelle, sog. hot springs zu baden! Das Wasser, dass aus mehreren 100 Metern aus der Erde ohne zusätzliche Pumpe nach oben strömt (auf eine detaillierte geomorphologische Erklärung wird aus Platzgründen verzichtet, hehe), wird in ein einem Brunnen aufgefangen, in dem man sich dann wie in einem Whirlpool schön aufwärmen kann. Der Geruch von faulen Eiern lässt sich bei diesem wirklich aufregenden Erlebnis leicht ignorieren! In der Zwischenzeit habe ich noch weitere dieser hot springs gesehen und muss sagen, dass dieser in Siwa mit Abstand der beste ist (genau die richtige Temperatur und super Lage), auch wenn er etwas mehr stinkt als andere.



Den nächsten Tag haben wir mit dem Erkunden der Überreste von Shali, eine labyrinthische Festung aus dem 13. Jahrhundert, die über der Stadt thront, und dem Marktplatz inklusive der wenigen Shops verbracht. Khaled und Ashraf haben in der Zwischenzeit alle Besorgungen erledigt und unsere Fahrt in das Große Sandmeer vorbereitet.















Mittags ging es dann los, raus in die Wüste. Mir war das vorher gar nicht so klar (schlecht eingelesen!), aber dieses Große Sandmeer ist eines der größten Dünenfelder der Erde, das sich über 800 km von Ägypten bis nach Libyen erstreckt. Und es ist wirklich beeindruckend und wunderschön. Dünen hinter Dünen bis das Auge reicht, nur Sand. Und diese Stille! Nach 3 Monaten in Kairo auch ein wirklicher Flash! Mit dem Jeep durch diese Landschaft zu fahren macht wirklich Spaß - ich konnte ja vorher nie verstehen, was Leute am off road fahren toll finden, aber ich fand das echt super!















In dieser sagenhaften Umgebung haben wir dann zwei Nächte unter freiem Himmel verbracht. Khaled und Ashraf haben dazu ein kleines Camp aufgebaut und hatten alles, was man so zum Überleben in der Wüste braucht dabei. Es war zwar kalt, aber mit Lagerfeuer und jede Menge Decken war es gut auszuhalten, draußen zu schlafen. Leider war gerade Vollmond, als wir dort waren, so dass man den Sternenhimmel nicht wirklich sehen konnte - man hat sich quasi eher gewünscht, dass mal jemand das Licht ausmacht. Aber der Vollmond hatte natürlich auch seine Vorteile.

Tagsüber sind wir dann immer nochmal in die Oase gefahren, um uns weitere Sehenswürdigkeiten von Siwa anzuschauen. Denn es waren sowohl die Pharaonen als auch die Römer in Siwa. Außerdem gibt es mehrere Berge, von denen man eine super Aussicht über die Oase hat, sowie unzählige Quellen und ganz viele Palmen.

Am vierten Tag sind wir dann über nach Bahariyya gefahren, was auch sehr interessant war. Auf dem Weg dorthin kommt man an 6 oder 7 Armee Checkpoints vorbei, die dann immer mit dem vorherigen und dem nächsten Checkpoint telefonieren und sagen, dass wir da sind. Die armen Jungs, die dorthin abkommandiert wurden - in the middle of nowhere. Die Tauschgeschäfte unserer Beduinen mit den Armeejungs waren sehr unterhaltsam: Chips gegen Marmelade (bei den Soldaten sehr unbeliebt).

Die letzte Nacht haben wir in den Dünen der schwarzen Wüste unweit von Bahariyya verbracht, da wir am nächsten Tag mit dem Minibus zurück nach Kairo gefahren sind. Die Reise mit einem Minibus ist ziemlich anstrengend und man sitzt sich echt auf der Pelle. Wenn man Pech hat, liest vor oder hinter einem, ein Ägypter mehrere Stunden Koranverse, oder man hat ein schreiendes Baby hinter sich, wobei diese eigentlich sehr genügsam und brav waren und erst gegen Ende losgelegt haben.














Erwähnenswert während des Siwa Trips ist auf jeden Fall das Essen! Ashraf, der auch selber gerne isst, hat wirklich immer sehr gut gekocht. Und auch das Essen in Abdus Restaurant in Siwa war extrem lecker!



Das Bedürfnis nach Dusche ist gegen Ende der Reise doch recht ausgeprägt gewesen, so dass Frank und ich uns eine Übernachtung im Marriott Hotel in Kairo gegönnt haben. Da dies dann auch Heilig Abend war und wir bis zu diesem Zeitpunkt noch keineswegs in weihnachtlicher Stimmung waren, hat das auch super gepasst. Am nächsten Tag haben wir den Aufenthalt in der Wüste dann mit Sauna und Rumliegen in der Sonne am Pool abgerundet =)
Schöne Weihnachtsferien!